PKW Bergung aus dem Baggersee Gremberghoven

THW-Taucher bargen, im Auftrag der Polizei, am 08.10.2016 einen PKW aus dem Albertisee (Kiesgrube Gremberghoven) bei Köln, welcher in mehr als 10 Jahren tief in den Seegrund eingesunken war. Originalartikel: http://www.thw-aachen.de/index.php?id=101549

Alle Bilder: Max Pohlen, Dirk Schmitz

Der PKW war zuvor zufällig durch Sporttaucher gefunden worden, woraufhin Polizeitaucher das Wrack erkundeten. Dieses lag auf dem Dach in einer Tiefe von 12 Metern. Da das Wrack bereits länger, vermutlich über 10 Jahre, im See lag, war es sehr tief im schlammigen Seegrund versunken. Erschwerend hinzu kamen die schlechte Sicht von unter einem halben Meter sowie eine Entfernung von ca. einem Kilometer zwischen der Tauch-Einsatzstelle und befestigten Ufer.

Zur Bewältigung dieser komplexen Aufgabe rückte Samstag früh das THW mit rund 35 Helfern aus verschiedenen Einheiten und Ortsverbänden an. Die FGr FK aus Köln Porz koordinierte den Einsatz. Die Bergungstaucher aus den Ortsverbänden Aachen, Düren und Bonn-Beuel wurden mit Booten der Fachgruppe Wassergefahren aus dem OV Köln-Ost und dem 3D-Sonar des OV Hürtgenwald unterstützt. Von Land aus unterstützte die 1. Bergungsgruppe des Ortsverband Köln-Porz die Arbeiten.

Da die von der Polizei angebrachte Boje zur Markierung des Standorts nicht mehr vorhanden war, galt es zunächst das Wrack wiederzufinden. Hierzu wurde der, von Augenzeugen und Luftbildern der Polizei eingegrenzte, Bereich mit dem 3D Sonar des Ortsverbands Hürtgenwald abgesucht. Die auffälligen Stellen, sogenannte Hotspots, suchten die Taucher vom Boot aus genauer ab. Aufgrund der extrem schlechten Sicht geschah dies vor allem durch Tasten. So konnte das Wrack nach wenigen Tauchgängen wieder lokalisiert und mittels einer neuen Boje markiert werden.

Vor der Bergung sicherten Taucher den Kofferraumdeckel mit Spanngurten um ein Öffnen während der Bergung, und somit den Verlust von eventuellen Beweismitteln, zu verhindern.

Zur Bergung brachten zwei Taucher, jeweils an einer Leine gesichert, Hebezeug und Hebesäcke an den Achsen des Fahrzeugs an. Da die komplette Vorderachse etwa 40 cm tief im Schlamm versunken war, mussten die Taucher die Räder zunächst freilegen. Bei Nullsicht konnten dies nur mittels Tasten und Fühlen bewältigt werden. Die Kommunikation, sowohl untereinander als auch mit dem Taucheinsatzleiter an Land, war nur mittels Unterwasser-Sprechfunk möglich.

Insgesamt wurden drei Hebesäcke mit einer Gesamttragkraft von 2 Tonnen am PKW angeschlagen. Diese wurden nach dem sogenannten „Austauchen“ der beiden Bergungstaucher aus sicherer Entfernung vom Boot aus befüllt. Trotz der hohen Auftriebskraft der Hebesäcke dauerte es einige Minuten, bis sich der PKW aus dem Schlamm löste und an die Oberfläche kam.

In langsamer Fahrt wurde der PKW zum Ufer geschleppt und mit der Seilwinde des GKW (Gerätekraftwagen) an Land gezogen. Geringe Mengen an Brenn- und Schmierstoffen des PKW wurden aufgenommen und entsorgt. Abschließend wurde der PKW der Polizei übergeben.

Nach dem Rückbau der Einsatzstelle rückten die letzten Fahrzeuge gegen 20 Uhr ab. Die THW Bergungstaucher Aachen konnten sich um 22 Uhr wieder bei der Leitstelle Aachen als Einsatzbereit zurückmelden.


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